München - Vier Paare tanzen. Wie schwarze, flatternde Vögel. Dann krabbeln die acht jungen Menschen auf dem Boden herum, ordnen weiße Koffer, viele weiße Koffer, durchbrechen die strenge Reihe des Gepäcks, formen daraus fragile Türme. Eine szenische Ouvertüre ist dies, vielleicht ein wenig inspiriert von schauspielerischen Aufwärmübungen. Die Ouvertüre zum Stück über einen, der am besten seine Koffer packen sollte. Weil er nicht hierher gehört. Weil er woanders daheim ist. Weil er Dreck ist.
Das Stück ist freilich schon etwas angegraut – der Vorarlberger Dramaturg und Autor Robert Schneider ("Schlafes Bruder") schrieb den Monolog "Dreck" im Jahr 1993, und damals hatte es seine Brisanz, wenn ein hochkultivierter Blumenverkäufer seine illegale Existenz – darf es solch einen Begriff geben? – voller Selbsthass in den Augen des satten, ungerechten deutschen Bürgers spiegelt. Der Text wird seither gerne inszeniert, nach Verlagsangaben schon mehr als neunzigfach.
Sad ist dreißig Jahre alt und illegal aus dem irakischen Basra nach Deutschland eingewandert. Er studierte daheim Philosophie und Germanistik. In die deutsche Sprache verliebte es sich wegen des Wortes „Leica“. Er hat auch einige Bilder dabei, die mit eben so einer Kamera gemacht wurden. Er selbst ist Dreck, wie auch seine Landsleute und die vielen anderen Einwanderer. Seine Kultur ist eine minderwertige. Er frisst zu viele Zwiebeln, putzt sich die Zähne nicht und stinkt naturgemäß aus dem Mund. Seine dunklen Augen, seine Haut, sein Haar sind verabscheuungswürdig. Verrat ist in den Arabern genetisch verwurzelt, also Vorsicht! Alles das erzählt er dem Publikum im Brustton tiefster Überzeugung, gleichsam Verzeihung heischend. Woher er alles das über sich weiß?
Sad ist dreißig Jahre alt und illegal aus dem irakischen Basra nach Deutschland eingewandert. Er studierte daheim Philosophie und Germanistik. In die deutsche Sprache verliebte es sich wegen des Wortes „Leica“. Er hat auch einige Bilder dabei, die mit eben so einer Kamera gemacht wurden. Er selbst ist Dreck, wie auch seine Landsleute und die vielen anderen Einwanderer. Seine Kultur ist eine minderwertige. Er frisst zu viele Zwiebeln, putzt sich die Zähne nicht und stinkt naturgemäß aus dem Mund. Seine dunklen Augen, seine Haut, sein Haar sind verabscheuungswürdig. Verrat ist in den Arabern genetisch verwurzelt, also Vorsicht! Alles das erzählt er dem Publikum im Brustton tiefster Überzeugung, gleichsam Verzeihung heischend. Woher er alles das über sich weiß?
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